1789 – 1817
O Frühling, komm! Laß deine
Blumen keimen,
Erweck den Hain der Vögel
süßes Lied,
Und schmücke bunt dein
fröhlihes Gebiet
Mit Duft und Glanz und goldnen
Wolkensäumen.
Wenn Liebe singt in allen
grünen Bäumen,
Im Quelle rauscht, im hellen
Haine blüht,
Dann wird vielleicht mein
trauerndes Gemüt,
Von Glück umringt, sich selber
glücklich träumen.
Doch wehe mir! Was blickt mein
stiller Gram
Den Strahlen nach, die
scheidend lang’ verglommen,
Und ruft umsonst die Schatten schön’rer
Tage!
Die jedes Glück aus meinem
Herzen nahm,
Hat auch dem Lenz die
Liebeslust genommen
Und ließ ihm nichts als seine
Liebesklage.